Hast du PMS, Endometriose, Hashimoto und trinkst täglich Kaffee? Lass es lieber sein. Lies hier 6 gute Gründe.
Likes auf Insta
Auf Insta bekommen #morningcoffee-Bilder besonders viele Likes. Ein Post von meinen Händen, die ein Barista-Milchschaum-Kaffee zeigen, erhält viel schneller viel mehr Likes als ein Post über natürliche Verhütungsmethoden. Ja, Insta lebt von Kaffee-Posts! Viele Menschen verbinden damit gemütliches Aufwachen, Me-Time, Genuss, Entspannung. Ein Like ist dann wie wenn ich selber dieses XXL-Hafermilchschaum-Cappuccino getrunken hätte...
Belastbarer sein
Ein Grund warum Menschen Kaffee trinken, ist auch, dass er wacher, fokussierter und belastbarer macht. Für viele gehört deshalb die Tasse Kaffee vor einem langen Arbeitstag oder während der z9i-Pause mit den ArbeitskollegInnen zu einem festen Morgenritual. Für einige Menschen ist Kaffee auch ein Motivationsgrund, morgens überhaupt aufzustehen.
"Kaffee wird in unserer Kultur fälschlicherweise mit Gemütlichkeit und Gastfreundschaft assoziiert, dabei fördert er das Yang (männliches Prinzip) und erhöht die nervliche Erregbarkeit in einer ohnehin eher hektischen und reizüberfluteten Zeit." Margret Madejsky
Was Kaffee in unserem Körper macht
Das Koffein im Kaffee regt die Nebennieren an u.a. Cortisol auszuschütten. Das Hormon Cortisol steigert vermeintlich unser Leistungsvermögen. Vereinfacht erklärt, setzt es unseren Körper in einen Stresszustand. Es steigert den Blutdruck, erhöht die Atemfrequenz und regt gewisse Stoffwechselprozesse (zB. Zuckerherstellung) an. Dies gibt dem Körper einen Energiekick. Der Körper ist bereit für Bewegung (Kampf oder Flucht), doch was machen wir? Wir sitzen an unserem Schreibtisch und checken Mails. Warum das für unsere Gesundheit schädlich ist:
Grund 1 | Koffein verbraucht Grundbausteine für Hormonproduktion
Cortisol (das durch das Koffein vermehrt ausgeschüttet wird) wandelt Eiweisse in Zucker um, damit der Körper mehr Energie zur Verfügung hat. Jedoch sind Eiweisse Grundbaustein für Hormone. Was passiert? Der Körper priorisiert folglich die Hormone Cortisol und Adrenalin, weil diese fürs Überleben wichtiger sind als die Sexualhormone - Kampf bzw. Flucht vor Schwangerschaft. So kann ein hoher Koffein-Konsum folglich die Synthese der Sexualhormone bremsen. Konkret kann ein Mangel an DHEA, Östrogen und Progesteron entstehen. Dies verstärkt Beschwerden von PMS, Endometriose, Hashimoto & Co.
"Auch die Schmerzempfindlichkeit bei Neigung zu Unterleibskrämpfen nimmt durch Kaffee zu." Margret Madejsky
Grund 2 | Koffein übersäuert
Der Auf- und Abbau von Stresshormonen führt zur Ausschüttung von Säuren im Körper. Das ist insofern problematisch, da das einwandfreie Funktionieren von Körperprozessen vom Säure-Basengleichgewicht abhängt. Optimal ist dabei das Verhältnis von 80:20. 80 Basen, 20 Säuren - versteht sich. Verschiebt sich dieses Gleichgewicht - evtl. noch verstärkt durch Alltagsstress und säurehaltige Lebensmittel - werden Stoffwechselprozesse gehemmt, verlangsamt oder fehlerhaft. Das zeigt sich zB. durch unreine Haut, Verdauungsbeschwerden, starkes Schwitzen, Blähungen oder verstärkten Schmerzen.
Grund 3 | Koffein macht Heisshunger
Koffein führt zu Heisshungerattacken. Denn durch die Cortisolausschüttung werden viele neue Zucker gebildet, die den Blutzuckerspiegel in die Höhe spicken lassen. Der Körper schüttet Insulin aus, um diesen Zucker in die Zellen aufnehmen zu können. Folglich sinkt der Blutzuckerspiegel wieder rasant ab und tadaaa: Heisshunger. Oftmals auf Schokobrötchen, Gipfeli und Pasta - kurzkettige Kohlenhydrate (die wieder den selben Effekt haben).
Grund 4 | Koffein stoppt Immunprozesse
Bei Stress konzentriert sich der Körper aufs Wesentliche. Alle Reparatur- und Aufräumprozesse im Körper sind dabei nebensächlich und werden auf Später verschoben. Koffein versetzt den Körper in den Stresszustand und hemmt somit wichtige Immunprozesse. Wie das dann aussieht: Häufiges Kranksein (mehr als 2x im Jahr) oder wenn Husten & Co. über Wochen einfach nicht nachlassen wollen.
"Verzichten Sie auf Koffein. Nach meiner Erfahrung verbessert sich PMS bei manchen Frauen drastisch, wenn sie auf Koffein verzichten, selbst dann, wenn sie vorher nur eine Tasse Kaffee oder eine Dose Cola pro Tag getrunken hatten." Dr. med. Christiane Northtrup
Grund 5 | Koffein räubt wertvolle Mineralstoffe
Für die Herstellung von Cortisol und Noradrenalin werden wertvolle B-Vitamine verbraucht.
B-Vitamine sind essentiell für den Ausgleich des Nervensystems, sprich für tiefen Schlaf, das Gefühl von Erholung und Ausgeglichenheit. Auf die Dauer kann ein B-Vitaminmangel zu Antriebslosigkeit, Müdigkeit und depressiver Verstimmung führen. Also zum gegenteiligen Wunscheffekt des Koffeins. Was viele Menschen dann machen? Den Kaffeekonsum erhöhen.
Grund 6 | Koffein hindert Eisen-Aufnahme im Körper
Kaffee kann Ursache eines Eisenmangels sein, denn das Koffein hindert die Aufnahme des Eisens. Kommen noch zusätzlich starke Mensblutungen hinzu, wird ein Hinschauen unbedingt nötig, um nicht in eine Erschöpfung zu fallen. Denn Eisen ist als Baustein für die roten Blutkörperchen, die den Sauerstoff zu den Gewebezellen hin transportieren, lebensnotwendig.
Langfristige Erschöpfung
Was passiert, wenn wir täglich (mehrere) koffeinhaltige Kaffees trinken? Durch das Koffein ist der Pegel der "Stresshormone" permanent erhöht - vielleicht noch verstärkt durch Stress im Alltag. Die Nebennieren werden permanent für die Ausschüttung dieser Hormone stimuliert, was die Nebennieren mit der Zeit in die Erschöpfung fallen lässt. Zusätzlich werden durch das Koffein wertvolle Mineralien und Vitamine für die Herstellung der "Stresshormone" gebraucht und so fehlen diese Mikronährstoffe für den Ausgleich (Entspannung, Schlaf, Erholung). Durch den Mangel an Mikronährstoffen und die erhöhte Ausschüttung von Säuren verschiebt sich der Säure-Basen-Haushalt. Wichtige Immunprozesse werden blockiert und gehemmt, die Körperabwehr ist geschwächt und die nächste Erkältung ist da.
Und nun?
Auch wenn Kaffee stimmungsaufhellend ist, wacher und fokussierter macht: Regelmässiger Kaffeekonsum schadet dem Hormonsystem. Sprich dem ganzen Körper. Und führt längerfristig zur Erschöpfung. Übrigens: Auch Red Bull, Kakao und Schwarztee enthalten Koffein... Was kannst du nun tun? Mach dich auf die Suche nach neuen lustvollen, genussvollen Morgenritualen. Rituale, die dich wirklich und nachhaltig wach und fokussiert machen.
Als Alternative zum Lieblingsgetränk am Morgen kannst du dich mal durch folgende Getränke testen: Lupinenkaffee, koffeinfreier Kaffee (säurehaltig), Tee, Getreidekaffee (säurehaltig). Für den Körper jedoch das wohl Angenehmste: Frisches (Quell-)Wasser. Mit einem Spritz Zitronensaft.
Literatur
Frauenkörper Frauenweisheit - Wie Frauen ihre ursprüngliche Fähigkeit zur Selbstheilung wiederentdecken können - Dr. med. Christiane Northtrup - ZS Verlag
Basisch essen - 160 köstliche Rezepte für Ihre Säure-Basen-Balance - Sabine Wacker - Trias Verlag
Lexikon der Frauenkräuter - Mit über 180 Heilkräuterrezepten - Margret Madejsky - at Verlag
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